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Wie Komme Ich Aus Der Rufbereitschaft Raus

Das Arbeitszeitgesetz ist bei Rufbereitschaft, welche zu Hause verbracht werden kann, in Bezug auf Ruhezeiten weiterhin zu beachten.
Das Arbeitszeitgesetz ist bei Rufbereitschaft, welche zu Hause verbracht werden kann, in Bezug auf Ruhezeiten weiterhin zu beachten.

Das deutsche Arbeitsrecht akzeptiert verschiedene Arbeitsmodelle. Dice meisten Arbeitnehmer folgen jedoch dem klassischen Systemarchetyp: An einer festgelegten Anzahl an Tagen verlassen sie ihr Zuhause, um etwa acht bis zehn Stunden an einem Firmenstandort ihres Arbeitgebers einer Beschäftigung nachzugehen. Anders sieht es beim Modell der Rufbereitschaft aus, wie sie Öffentlicher Dienst nicht selten anbietet.

Hier erhalten Sie einen umfassenden Überblick zum Thema. Sie erfahren, wie sich die Arbeit bei Rufbereitschaft definiert, welche Entlohnung dabei erfolgen muss und ob dice Zeit der Rufbereitschaft als Arbeitszeit aureate. Nicht zuletzt werden der Unterschied zum Bereitschaftsdienst beleuchtet und die Vor- und Nachteile dieses Arbeitsmodells aufgelistet.

Kompaktwissen: Rufbereitschaft

Was ist Rufbereitschaft?

Bei Rufbereitschaft darf der Arbeitnehmer zuhause sein oder sich dort aufhalten, wo er möchte. Er muss aber in dieser Zeit erreichbar sein.

Hat der Arbeitnehmer einen Anspruch auf Vergütung, wenn er Rufbereitschaft leistet?

Rufbereitschaft ist keine Arbeitszeit, solange niemand anruft. Dann besteht auch kein Anspruch auf Vergütung. Erst wenn der Arbeitnehmer in dieser Zeit tatsächlich arbeitet, besteht ein Zahlungsanspruch.

Wie unterscheiden sich Rufbereitschaft und Bereitschaftsdienst?

Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass der gesamte Bereitschaftsdienst als Arbeitszeit aureate und demnach zu vergüten ist.

Rufbereitschaft vs. Bereitschaftsdienst

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Rufbereitschaft um ein besonderes Arbeitsmodell. Arbeitnehmer, die ihre Arbeit diesem Modell entsprechend durchführen, müssen sich nicht die ganze Zeit über im Betrieb aufhalten. Bei Rufbereitschaft wird ein Zeitraum festgelegt, innerhalb dessen sich die Betroffenen bereithalten und mit potentiellen Arbeitseinsätzen rechnen müssen.

Der Aufenthaltsort kann dabei frei gewählt werden. Rufbereit können Beschäftigte folglich auch von zu Hause aus sein. Sie sind jedoch verpflichtet, erreichbar zu sein und innerhalb einer im Voraus festgelegten Reaktionszeit zu agieren. Typisch ist dabei dice Meldung über Telefon oder Piepser.

Dabei zeigt sich auch schon der große Unterschied zum Bereitshaftsdienst. Denn in diesem sind dice Angestellten verpflichtet, sich direkt im Firmengebäude oder zumindest in unmittelbarer Nähe dessen aufzuhalten, bis ihr Einsatz gefordert wird. Trotzdem existieren hier, anders als bei der sogenannten Arbeitsbereitschaft, ebenfalls gewisse Freiheiten: Then dürfen auch Wartende im Bereitschaftsdienst sich mit Fernsehen die Zeit vertreiben, ein Buch lesen oder schlafen.

Rufbereitschaft bietet sich vor allem für Menschen an, die sich mehr Flexibilität und weniger Belastung wünschen. Doch dieses Modell der Arbeit hat nicht nur Vorteile, was sich beispielsweise bei der Vergütung zeigt.

Vergütung bei Rufbereitschaft

Der geltende TvÖD sorgt bei Rufbereitschaft oft für eine Pauschalvergütung.
Der geltende TvÖD sorgt bei Rufbereitschaft oft für eine Pauschalvergütung.

Rufbereitschaft mag vielleicht weniger belastend für Arbeitnehmer sein, als es beim Bereitschaftsdienst der Fall ist, bei der Bezahlung zeigt sich für gewöhnlich jedoch schon ein erster Nachteil des Modells. Das reguläre Gehalt wird rufbereiten Beschäftigten nur selten zuteil. Stattdessen findet bei Rufbereitschaft dice Bezahlung im Sinne einer Pauschalvergütung statt:

  • Individuelle Regelungen im Arbeits- bzw. Tarifvertrag sind dabei ausschlaggebend und verstoßen in der Regel nicht gegen geltendes Arbeitsrecht.
  • Nicht selten entscheidet die Zeit bzw. die Dauer der Rufbereitschaft über die Art der Pauschalvergütung.

Zur Verdeutlichung soll ein Beispiel der Rufbereitschaft nach TvÖD (Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst) dienen. Dabei kommt es für gewöhnlich zur Unterscheidung zwischen zwei Fallgestaltungen: Beträgt die Zeit des Bereithaltens mehr als 12 Stunden und findet keine Unterbrechung dieser statt, kommt eine pauschalisierte Rufbereitschaftsvergütung zum Einsatz.

Das ändert sich jedoch, wenn die Rufbereitschaftszeit unter 12 Stunden liegt. Die Vergütung wird dann anhand der erfolgten Arbeitsstunden errechnet. Dice Grundlage für die Berechnung bildet § eight Absatz 3 TvÖD. Demnach bestimmt auch die Entgeltgruppe des Arbeitnehmers, wie viel Geld ihm in der Zeit der Bereitschaft zusteht.

Haben Sie das Gefühl, dass Sie im Rufbereitschaftsdienst weniger Geld erhalten, als Ihnen zusteht? Aber Ihr Arbeitgeber weigert sich, geforderte Anpassungen vorzunehmen? Dann kann Ihnen ein Anwalt für Arbeitsrecht weiterhelfen. Dieser kann vorliegende Verträge analysieren und, falls notwendig, Ihre Ansprüche auch vor einem Arbeitsgericht durchsetzen.

Ist Rufbereitschaft auch Arbeitszeit?

Modelle wie das der Rufbereitschaft sorgen im Arbeitsrecht nicht selten für Unsicherheit. Betroffene Personen fragen sich dann: „Zählt die Zeit, die ich rufbereit bin, auch als Arbeitszeit?" Vor allem in Hinblick auf die Vergütung ist es wichtig, hier richtig informiert zu sein. Tatsächlich sieht es wie folgt aus:

  • Dice gesamte Arbeitszeit ist bei Rufbereitschaft vom Arbeitszeitgesetz (ArbZG) losgelöst zu betrachten.
  • Wer rufbereit im Eigenheim Zeit verbringt, arbeitet folglich nicht. Entsprechend können Rufbereitschaften auch auf 12 Stunden oder längere Zeiträume festgelegt werden.
  • Folglich zählen nur dice Zeiten, in denen Beschäftigte wirklich zur Arbeit herangerufen werden, als eigentliche Arbeitszeit.

§ 5 Absatz 3 ArbZG macht zudem eine bedeutsame Vorschrift in Hinblick auf Rufbereitschaft und Ruhezeit:

„Abweichend von Absatz 1 können in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen zur Behandlung, Pflege und Betreuung von Personen Kürzungen der Ruhezeit durch Inanspruchnahmen während der Rufbereitschaft, die nicht mehr als die Hälfte der Ruhezeit betragen, zu anderen Zeiten ausgeglichen werden."

Auf Rufbereitschaft folgt eine Vergütung, dessen Höhe durch ungeplante Einsatzzeiten variieren kann.
Auf Rufbereitschaft folgt eine Vergütung, dessen Höhe durch ungeplante Einsatzzeiten variieren kann.

Normalerweise gibt das Gesetz vor, dass zwischen Arbeitszeiten immer mindestens eine Ruhezeit von 11 Stunden vorliegen muss.

Dieser Absatz sorgt jedoch dafür, dass Rufbereitschaft in den genannten Bereichen für eine Kürzung der Ruhezeit sorgen kann, solange nicht mehr als die Hälfte der arbeitslosen Zeit wegfällt und ein zeitnaher Ausgleich stattfindet.

Rufbereitschaft: Wie oft diese zulässig ist, steht oft zur Frage

In Bezug auf Rufbereitschaft sind sich Betroffene auch nicht selten unsicher darüber, wie ofttimes diese von ihnen verlangt werden kann. Generell ist dabei der Einzelfall entscheidend. Denn, wie bereits erwähnt, zählt die generelle Rufbereitschaft nicht zur Arbeitszeit im klassischen Sinne. Arbeitgeber müssen sich jedoch in den meisten Fällen an das Arbeitszeitgesetz und dice darin festgesetzte Ruhezeit halten.

Es gilt jedoch die allgemeine Vorgabe: Die Anordnung zur Rufbereitschaft ist nur dann zulässig, wenn innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten durchschnittlich weniger als ein Achtel der Rufbereitschaftszeit an Arbeit anfällt.

Potentielle Probleme mit Rufbereitschaften werden hierbei ersichtlich: Trotz der Flexibilität besteht dabei ein eingeschränkter Freizeitwert. Beschäftigte müssen schließlich dauerhaft auf Abruf reagieren. Das kann zu Unruhe und Schlafproblemen führen. Ein vollständiges „Abschalten" und die notwendige Erholung sind oft nur schwer zu erreichen. Hier sollten Arbeitgeber dice Notwendigkeit abwägen und Rufbereitschaften nur fordern, wenn sich keine andere Möglichkeit bietet.

Weitere Vor- und Nachteile

Besonders für Arbeitgeber sind rufbereite Mitarbeiter von Vorteil. So kann ein Kundenservice damit werben, dass Ansprechpartner jederzeit erreichbar sind. Dazu kommt, dass geringere Lohnkosten als bei fester Schichtarbeit anfallen und Wochenendarbeit vermieden werden kann, wenn der Bedarf nur punktuell vorhanden ist.

Arbeitnehmer profitieren zwar von einem flexiblen Arbeitsalltag, müssen jedoch auch einige Nachteile hinnehmen. Ist Rufbereitschaft nicht gut geplant und organisiert, kann es durchaus zu Verstößen gegen das Arbeitszeitgesetz kommen. Dazu kommt eine unsichere Entlohnung, da nur die eigentlichen Einsatzzeiten bezahlt werden. Nicht zuletzt kann die Gesundheit leiden, wenn Regenerationszeiten auf Dauer immer wieder unterbrochen werden. Hier sollten Beschäftigte auch genau abwägen und Probleme mit dem Vorgesetzten besprechen.

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Rufbereitschaft: Wie sind Arbeitszeit und Vergütung geregelt?

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Source: https://www.arbeitsvertrag.org/rufbereitschaft/

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